Der Main als fischreiches Gewässer
Wie Du sicher weißt, kommen wir aus der Region Unterfranken und unser Hausgewässer ist der Main. Als wir mit dem Angeln begonnen haben, war es für uns ziemlich schwierig dort regelmäßig gute Fänge zu erzielen. Viele Wehre und Kormorane haben dem Fischbestand dort in den letzten Jahren ganz schön zugesetzt. Nichtsdestotrotz ist es möglich, am Main gute Fänge beim Spinnfischen zu erzielen. Wie das geht, werden wir Dir in diesem Artikel erklären!
Das Wichtigste beim Spinnfischen am Main ist: flexibel bleiben! Flexibilität und Ausdauer gehören hier einfach dazu. Wenn man diese nicht besitzt, sollte man lieber an ein Vereinsgewässer oder nach Holland zum Angeln fahren. Außerdem muss man am Main Strecke machen, um aktiv die Standplätze der Fische zu suchen. Kennt man schon Stellen, an denen man Fische gefangen hat, kann man diese Hotspots natürlich immer wieder befischen.
Mit diesen Methoden erfolgreich Spinnfischen am Main
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Prinzipiell haben alle Methoden auch hier ihre Berechtigung und können Fische fangen. Auch ist die Wahl der Kunstköder abhängig von den Zielfischen, die man fangen möchte und der Gewässerstruktur. Unserer Erfahrung nach war das Angeln mit Gummifisch, Wobbler & Blinker am effektivsten. Beim Angeln mit Gummifisch verwenden wir je nach Strömung zwischen 15g und 22g Jig Köpfe. Die Gummifische, die wir regelmäßig fischen, haben meistens eine Länge von 5-20 cm. Aufgrund der hohen Hänger-Gefahr im Main benutzen wir auch größere Gummifische meistens ohne Zusatzdrilling, sondern lediglich mit einem großen Einzelhaken. Zwar hängt dadurch vielleicht mal ein Fisch weniger, aber das Hänger-Risiko sinkt dadurch enorm.
Das Angeln mit Wobbler hat sich vor allem in der Dämmerung auf Zander bewährt. So konnten wir letztes Jahr einige schöne Stachelritter mit UV-aktiven, flach laufenden Wobblern von 9 bis 16 cm fangen. Auch Hechte können oftmals einem attraktiv laufenden Wobbler nicht widerstehen.
Für alle, die sich eher für größere Fische interessieren, ist das Spinnfischen auf Waller mit Blinker ein echter Geheimtipp am Main. Wir konnten letztes Jahr mit einigen Anglern an unserem Hausgewässer sprechen, die regelmäßig große Waller fangen. Viele von Ihnen schwören dabei auf Blinker zwischen 40 und 60g. Diese werden dann ganz einfach durch das Freiwasser gezogen. Hierbei solltet ihr aber definitiv darauf achten, dass ihr entsprechende Ausrüstung verwendet. Das heißt eine schwere Spinnrute, große Rolle mit stabiler Bremse und dicke geflochtene Schnur.
Die richtige Köderführung als Erfolgsfaktor beim Spinnfischen
Beim Angeln mit Gummifisch setzen wir auf das Jiggen oder in der kalten Jahreszeit auf das sogenannte Faulenzen. Beim Jiggen wirfst du den Gummifisch aus, hälstt die Schnur in der Absinkphase unter Spannung, damit du spürst, wenn der Jigkopf den Gewässergrund erreicht hat. Anschließend gibst du dem Köder mit der Rute einen Ruck nach oben und machst 2-4 Kurbelumdrehungen. Nachdem der Köder wieder den Grund erreicht hat, wiederholst du die Prozedur. Die Absinkphase des Köders sollte hierbei ca. 2-3 Sekunden betragen. Achtung: Die meisten Bisse wirst du in der Absinkphase des Köders bekommen! Es ist hierbei entscheidend, dass du die Schnur immer unter Spannung hältst, um auch jeden Biss wahrzunehmen. Solltest du einen kleinen Ruck während der Absinkphase wahrnehmen, heißt es sofort Anhieb setzen!
Je nach Strömung und anderen Umwelteinflüssen, musst du das Gewicht des Jigkopfs so wählen, dass du immer genau weißt, was der Köder macht und vor allem, wann er sich am Grund befindet. Die Köderführung ist gerade beim Angeln auf Zander entscheidend für Erfolg oder Misserfolg.
Das Angeln mit Wobbler ist einfacher. Die meisten Modelle senden von sich aus schon genug Reizsignale und imitieren mit ihrem Laufverhalten einen verletzten Köderfisch, wenn man sie einfach nur einholt. Du solltest beim Kauf aber auf die Laufeigenschaften achten. Es gibt schwimmende, flach- und tief-laufende Modelle. Dies steht meistens auf der Verpackung des Wobblers. Zudem befinden sich an fast allen eine sogenannte Tauchschaufel, meistens transparent an der Vorderseite des Köders. Als Faustregel kann man hier sagen: Je flacher und größere die Tauchschaufel ist, desto tiefer läuft der Wobbler. Oftmals stehen aber auch die Tauchtiefen auf der Verpackung. Du musst vor allem bei verkrauteten Stellen darauf achten, dass der Wobbler nicht zu tief läuft. Größe, Form und Farbe sollte abhängig von Wetter, Jahreszeit und Gewässer trübe gewählt werden. Im Frühjahr haben sich bei uns am Main kleinere Modelle zwischen 6 und 12 cm in natürlichen Design bewährt. Weißfisch oder Barsch Imitate konnten sich hierbei als besonders fängig zeigen. Wenn es dann Richtung Herbst/Winter geht, werden auch die Beutefische der Räuber größer und du kannst zu größeren Modellen greifen.
Das Angeln mit dem Blinker ist genauso einfach wie alt. Wir haben uns vor allem häufig mit älteren Anglern an unserem Main-Abschnitt unterhalten, welche dies häufig bestätigt haben. Viele von ihnen schwören sogar heute noch auf den taumelnden Köder aus Metall. Es gibt ihn in verschiedensten Ausführungen und Größen. Vom Barsch bis zum Waller kann man nahezu alle Raubfische damit überlisten. Einfach ist auch die Köderführung beim Angeln mit Blinker. Du wirfst ihn einfach aus, lässt ihn in die gewünschte Tiefe sinken und holst ihn dann gleichmäßig ein. An schwierigen Tagen kannst du auch immer wieder kurze Stopps beim Einholen einlegen, der Köder taumelt dann verführerisch Richtung Grund.
Die richtige Ausrüstung zum Spinnfischen
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Rute & Rolle
Als Angelrute solltest du eine stabile Spinnrute von mindestens 2,70 m Länge und einem Wurfgewicht zwischen 10 und 60 g wählen. Ich selbst fische eine Daiwa Luvias in 2,70 m Länge, mit 10-50g Wurfgewicht. Wenn du gezielt auf Barsche fischen willst, kannst du auch eine Ultra Light Rute verwenden. Als Rolle kommt eine stabile Spinnrolle mit feiner Bremse und geflochtener Schnur zum Einsatz. Die geflochtene Schnur ist wichtig, da sie so gut wie keine Dehnung besitzt und somit einen Biss direkt überträgt. Als Schnur stärke empfiehlt sich zwischen 0,12 und 0,20 mm.
Tackle Box
Um möglichst flexibel am Wasser zu sein, verwenden viele Spinnfischer Taschen mit Zubehörboxen, welche man sich umhängen kann. Es gibt sie in vielen verschiedenen Größen und Ausführungen auf dem Markt zu kaufen. Je nachdem wie viele Köder man am Wasser dabei haben möchte, sollte man sich hier eine entsprechende Tasche zulegen. Kleiner Tipp: Weniger ist hier häufig mehr! Seien wir mal ehrlich… Meistens benutzen wir immer dieselbe handvoll Köder, mit welchen wir schon Fische fangen konnten. Je leichter man außerdem unterwegs ist, desto länger kann man ermüdungsfrei die Uferregionen ablaufen und nach den Standplätzen der Fische suchen. Zusätzlich zur Ködertasche nutze ich noch einen kleinen Rucksack, in dem ich weiteres Zubehör verstauen kann.
Kleidung
Die richtige Kleidung sollte man selbstverständlich abhängig vom Wetter wählen. Hierbei kann man sich nach seinen persönlichen Anforderungen richten. Ich selbst trage gerne robuste Hosen mit vielen Taschen, damit ich meine Löse Zange, Handschuhe und ein kleines Handtuch sowie weitere Kleinteile immer direkt griffbereit habe. Im Winter trage ich meistens eine lange Unterhose aus Merino Wolle, um mich vor der Kälte zu schützen, während ich im Frühjahr, Sommer & Herbst die Hosen von Revolution Race empfehlen kann. Preis/Leistung stimmt dort einfach und sie haben mich noch nie im Stich gelassen. Schuhwerk mache ich auch wieder abhängig von Wetter und Gegebenheiten. Wenn man bevorzugt an Bereichen mit Flachwasserzonen fischt, empfiehlt es sich Gummistiefel oder eine Wathose zu benutzen. Damit hat man den Vorteil, dass man den Fischen entgegenkommen und von Stellen im Wasser aus werfen kann.