Der Aal oder auch „Anguilla Anguilla“ ist ein sehr beliebter Speisefisch, der aber gleichzeitig vom Aussterben bedroht ist. Egal ob geräuchert oder in der Pfanne gebacken, erfreuen sich viele an seinem leckeren Geschmack. Doch wie überlistet man diesen schleimigen Kollegen?
Vorab sei gesagt, dass wir es bei uns in Deutschland mit dem europäischen Aal zu tun haben. Breit- und Spitzkopfaal sind nur zwei Formen derselben Art. Weibchen können bis zu 150 cm lang und 6 kg schwer werden, während Männchen nur lediglich 60 cm lang werden. Aale, welche die 1 m Marke geknackt haben, gelten schon als ausgesprochen große Tiere.
Jetzt aber zum eingemachten: Wie fängt man Aale? Unserer Meinung nach ist die erfolgreichste Angelart auf Aal das klassische Grundangeln. Eine einfache Montage und ein leckerer Tauwurm ließen uns bereits viele Aale fangen. Aber auch mit schmalen Köderfischen lassen sich vor allem die bereits oben genannten Breitkopfaale fangen. Bewährt haben sich hierbei Lauben oder kleine Rotaugen.
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Wo fängt man Aale am Besten?
Aale kann man prinzipiell in allen Gewässern antreffen. Egal ob im großen Fluss oder im kleinen Bach. Die Standplätze der Aale sind dabei relativ einfach zu finden. Versunkene Bäume oder Schiffswracks ziehen Aale regelrecht an. Allerdings ist beim Angeln an solchen Stellen Vorsicht geboten, die Hängergefahr ist nämlich sehr hoch. Am besten platzierst du deinen Köder direkt vor der Versteckmöglichkeit, wo du die Aale vermutest. Aale jagen fast ausschließlich über ihren ausgeprägten Geruchssinn. Sie finden deinen Köder also genauso gut im Trüben, wie im klaren Wasser.
Die beste Zeit zum Aale fangen
Abhängig von der Schonzeit im jeweiligen Gewässer ist der Sommer die beste Zeit, um gezielt auf Aale zu gehen. Wenn das Gewässer ziemlich trüb ist, oder du die Standplätze der Aale genau kennst, kannst du sogar tagsüber die eigentlich nachtaktiven Räuber fangen. Die beste Zeit beginnt allerdings in der Dämmerung und geht bis in die Nacht hinein. In diesem Zeitraum werden die Aale richtig aktiv und du kannst richtige Sternstunden erleben.
Tipp: Aale sehen sehr schlecht und verlassen sich bei der Beutesuche auf ihren Geruchssinn. Sollte sich euer Köder schon einige Zeit im Wasser befinden, ohne einen Biss zu verzeichnen, empfiehlt es sich, diesen regelmäßig durch einen frischen ersetzen.
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Geheimtipps, um noch effektiver Aale zu fangen
Eine Möglichkeit ist das Anfüttern. Ja, Du hast richtig gelesen: Anfüttern. Im Vergleich zum Feedern wird hier allerdings kein Futtermix verwendet, sondern kleingehackte Tauwürmer und/oder Fischfetzen. Diese kannst Du beispielsweise mittels eines PVA-Strumpfes an Deinen Futterplatz bringen. Auch kannst Du, bei der richtigen Konsistenz, einfach einen Futterkorb damit bestücken und diesen, anstelle des Bleis verwenden.
So sieht ein erfolgreicher Angeltag auf Aale aus
Wenn Du auf dem Weg zum Wasser bist und einen Deiner Meinung nach guten Aal Platz gefunden hast, heißt es Ruten montieren. Beim Angeln auf Aale braucht man definitiv keine komplizierten Montagen. Wir verwenden meistens einen einfachen Anti-Tangle-Boom, wie man ihn zum Beispiel auch vom Feedern kennt und fädeln diesen einfach auf die Hauptschnur. Danach kommt eine Gummiperle und dann auch schon der Karabiner Wirbel. Die Gummiperle ist dazu da, den Knoten am Karabiner Wirbel zu schützen, wenn beim Anhieb der Tangle-Boom mit dem Blei dagegen stößt. Das Gewicht des Bleies musst Du abhängig von der vorherrschenden Strömung wählen. Bewährt haben sich bei uns am Main zwischen 50 und 100g. Anschließend klinkst Du das Vorfach mit dem Haken in den Karabiner ein und beköderst den Haken. Falls Du mit Tauwurm angelst, empfiehlt es sich diesen auf den Haken aufzuziehen. Oftmals versuchen die Aale den Wurm vom Haken zu zupfen. Willst Du mit Köderfisch angeln, kannst Du diesen einfach mit einem Einzelhaken vor der Schwanzwurzel befestigen. Nun sind wir auch schon beim Auswerfen. Oftmals musst Du die Montage gar nicht in die Mitte des Gewässers befördern. Gerade in der Dämmerung und Nachts jagen die Aale bevorzugt an der Kante vom flachen zum tiefen Bereich des Gewässers. Nach dem Auswerfen stellst Du die Rute möglichst hoch in den Rutenhalter, hier haben sich die kostengünstigen Faulenzer gut bewährt. Jetzt nur noch eine Aalglocke oder ein Knicklicht für die Biss-Erkennung an der Spitze der Rute befestigen, die Bremse ziemlich stramm einstellen und dann geht auch schon der gemütliche Teil des Tages los.
Der Aalbiss ist häufig unterschiedlich. Zwischen vielen kleinen Zupfern in der Rutenspitze und einem beinahe Waller ähnlichen Ruck durch die komplette Rute ist alles möglich. Wann Du den Anhieb setzt, ist abhängig von der Situation. Wichtig ist hierbei, dass im Moment des Anhiebs die Schnur unter Spannung steht.
Falls der Anhieb durchging und der Aal hängt, heißt es zügig einholen. Gibst Du dem Aal zu viel Spielraum, wird er sich mit seiner Schwanzflosse am Grund festsetzen und es wird sehr schwierig ihn davon noch einmal zu lösen. Sollte dies trotz schnellem Einkurbeln der Fall sein, musst Du versuchen gleichmäßig Druck auf den Aal auszuüben und hoffen, dass er loslässt.
So tötet man einen Aal waidgerecht
Hast Du den Aal erfolgreich an Land befördert, geht es an das waidgerechte Töten des Aals. Da der Aal kein zentrales Nervensystem besitzt, fällt das Betäuben in dem Fall weg. Am besten nimmst Du Dir ein Tuch, da der Aal sehr schleimig ist. Anschließend drückst Du diesen zu Boden und tötest ihn mit einem speziell dafür vorgesehenen Aaltöter. Dieser wird mittig am Rückgrat hinter dem Kopf angesetzt und heruntergedrückt. Der Metall-Stift im Aaltöter durchtrennt dabei das Rückgrat und der Aal ist sofort tot.
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Vorsicht vor dem Blut der Aale
Das Blut des Aals ist leicht toxisch. In Wunden oder auf Schleimhäuten kann dies zu schweren Entzündungen führen! Abhilfe schafft beim Ausnehmen das Benutzen von Einmalhandschuhen.