So fängst du Raubfische im Fluss!


In unseren einheimischen Gewässern wimmelt es nur so von Raubfischen. Egal ob Hecht, Barsch, Zander oder Wels – Viele Angler versuchen täglich diese Fische zu überlisten und sind dabei sehr erfolgreich. Für all diejenigen, bei denen das noch nicht so klappt, haben wir diesen Artikel geschrieben. Wir möchten dir in diesem Beitrag Schritt für Schritt erklären, wie auch du zu einem erfolgreichen Raubfischangler wirst und somit einfach mehr angeln gehst.

Wie also kannst auch du regelmäßig Raubfische im Fluss fangen?

Das wichtigste ist hierbei die Abstimmung verschiedener äußerer Faktoren mit der eigenen Angelmethode. Wir erklären dir in diesem Beitrag, wie du die Standplätze deiner Zielfischart findest. Welche Angelmethode zu welcher Jahreszeit die effektivste ist und welche Ausrüstung du dazu benötigst. Wenn du dich an die Tipps in diesem Beitrag hältst, wirst auch du zu einem erfolgreichen Raubfisch Angler.

Das wichtigste um Raubfische im Fluss zu fangen ist Flexibilität. Nur wer es schafft am Wasser flexibel zu bleiben, kann regelmäßig gute Erfolge erzielen. Wer dauerhaft mit der gleichen Methode und dem gleichen Köder stumpf immer wieder dasselbe macht, kann dadurch zwar kurzzeitig Fische fangen, dauerhaft wird es aber unserer Erfahrung nach schwierig, die Erfolgsserie aufrechtzuerhalten. Gerade in den Jahreszeiten ändert sich das Fressverhalten vieler Fischarten dramatisch. Während viele Raubfische in den Sommermonaten die schnell geführten Kunstköder aggressiv attackieren, wirst du mit dieser Methode im Winter kaum Fische überlisten können, da diese häufig träge in Bereichen mit wenig Strömung überwintern.

Wir haben beim Angeln im Fließgewässer einen großen Vorteil, gegenüber einem stillen Gewässer. Während die Raubfische im See oftmals in eine Art Winterstarre fallen und das Fressen fast komplett einstellen, müssen eben solche im Fluss auch im Winter Nahrung aufnehmen, da sie beim Schwimmen entgegen der Strömung ganzjährig Energie verbrauchen. Wir können hier also auch im Winter gute Fänge erzielen und müssen nicht auf das schönste Hobby der Welt verzichten.

Im Folgenden erklären wir dir, was es bei den einzelnen Fischarten zu beachten gibt. Jede Fischart weist einen eigenen, individuellen Charakter auf, was das Fressverhalten und die Standortwahl betrifft. Wie man sich diese Eigenschaften zunutze macht, wollen wir dir jetzt explizit für die drei beliebtesten Raubfischarten erklären.

So angelst du auf Barsche im Fluss

Der bei uns heimische Flussbarsch oder auch Perca Fluviatilis ist ein in ganz Europa vorkommender Raubfisch. Barsche lassen sich vor allem im Sommer sehr effektiv mit Kunstködern überlisten. Der Barsch raubt häufig im Rudel. Hat man eine Stelle gefunden, an der er sich aufhält, kann man dort häufig viele Barsche in kurzer Zeit fangen. Als effektiv konnten sich alle gängigen Kunstköder Modelle in der Größe 5-12 cm bewähren. Je nach Gegebenheit an deinem Gewässer lassen sich Barsche am Grund mit Gummifisch, im Mittelwasser mit Wobbler und Spinner, an der Oberfläche mit Poppern fangen.

Der Flussbarsch

Im Winter mussten wir feststellen, dass die Bissquote auf Kunstköder deutlich zurückging. Allerdings waren die Fische, die wir fangen konnten, deutlich größer als im Sommer. Fische mit einer Größe von 40 cm und noch mehr waren dabei keine Seltenheit.

Außerdem bemerkten wir, dass Barsche sehr launische Fische sind. Wenn sie keine Lust auf Kunstköder hatten, konnten wir teilweise über mehrere Tage hinweg keinen einzigen Fisch mit dieser Methode fangen, obwohl wir sie rauben gesehen haben.

Erfolg hatten wir in dieser Zeit erst, als wir die Taktik änderten. Kleine Köderfische oder ein verführerischer Tauwurm an der Grundbleimontage waren angesagt und somit konnten wir doch noch den ein oder anderen Räuber überlisten. Allerdings muss man bei dieser Methode häufig mit anderen Fischen als Beifang rechnen.

Zu den Hotspots beim Barsch angeln gehören:

  1. Versunkene Bäume
  2. Überhängende Gebüsche
  3. Unterwasserberge
  4. Häfen
  5. Altarme
  6. Brücken
  7. Einläufe
  8. Spundwände

Geheimtipp: Wenn du weder beim aktiven noch beim passiven Angeln einen Biss verzeichnen konntest, gibt es immer noch die Möglichkeit, mit einer Dropshot Montage und Wurm deinen Zielfisch zu überlisten. Mit dieser Methode kannst du vor allem an Spundwänden oder an Häfen auch bei schwierigen Bedingungen Barsche fangen. Du lässt hierbei das Blei bis zum Grund absinken und hälst die Schnur dabei unter Spannung. Anschließend erzeugst du einen leichten, künstlichen Schnurbogen und spannst anschließend die Schnur. Diesen Vorgang wiederholst du immer wieder. Durch die Bewegungen der Rutenspitze zappelt der Wurm auf dem Dropshothaken so verführerisch, dass kaum ein Räuber widerstehen kann.

Die richtige Ausrüstung zum Angeln auf Barsche

Wir benutzen hierfür leichte Spinnruten mit 3-12 g Wurfgewicht und einer parabolischen Aktion. Dazu eine kleine 2500er Stationär rolle mit monofiler oder geflochtener Schnur. Gerade große Barsche machen an diesem leichten Gerät sehr viel Spaß. Wenn die Gefahr besteht, dass ein großer Hecht als Beifang einsteigt, verwenden wir auch Ruten mit mehr Wurfgewicht bis zu 40 g. Als Köder benutzen wir kleine Wobbler, Gummifische oder Spinner mit 5-12 cm Größe. Vor allem große Barsche haben auch mit Ködern über 10 cm Länge kein Problem. Wir konnten sogar auf einen 15 cm Gummifisch schon Barsche fangen.

So angelst du auf Zander im Fluss

Der Zander oder auch Sander Lucioperca gehört zur Familie der Barschartigen und ist der größte Vertreter seiner Gattung in Europa. Die beste Zeit zum Angeln auf Zander ist der Herbst. In dieser Zeit fressen die Zander besonders viel, um sich Fettreserven für den Winter anzueignen. Aber auch in den anderen Monaten, vor allem im Sommer, lassen sich Zander mit der richtigen Methode überlisten.

Die beste Methode um Zander zu fangen ist das Angeln mit Gummifisch. Bei dieser Methode zupfst du einen künstlichen Köderfisch im Zickzack über den Gewässergrund. Durch die Druckwellen, welche der Köder beim Einholen aussendet, in Kombination mit der optischen Wahrnehmung erzeugst du bei deinem Zielfisch einen Reiz, welcher unter den richtigen Bedingungen zum Biss führt.

Dieser Zander konnte dem Blinker nicht widerstehen

Neben dem Angeln mit Gummifisch ist vor allem bei Dämmerung und nachts das Angeln mit Wobbler meist die effektivere Methode. Sobald es dunkel wird, beginnen die Zander am Gewässerrand auf Beutejagd zu gehen. Häufig kommen die Bisse beim Angeln mit Wobbler direkt vor den eigenen Füßen, was dies zu einer spannenden Angelei macht. Hierzu reicht es aus, den Wobbler entlang der Steinpackung gegen die Strömung langsam einzuholen. Du solltest darauf achten, einen schwimmenden Wobbler mit einer Tauchtiefe von etwa 0,7 m zu verwenden, um Hänger zu vermeiden.

Im Winter, wenn die Temperaturen abfallen, werden auch die Zander träge. Schnell geführte Kunstköder führen in dieser Jahreszeit selten zum Erfolg. Das heißt aber noch lange nicht, dass wir das Angeln auf Zander im Winter einstellen müssen. Ein echter Klassiker und eine gute Alternative zum Angeln mit Kunstköder ist das Fischen mit totem Köderfisch. Hierbei verwenden wir eine einfache Durchlaufmontage mit einem großen Einzelhaken am Fluorocarbon Vorfach. Als Köderfische benutzen wir Rotaugen oder Lauben mit einer Größe von 10-15 cm. Diese haken wir dann einfach vor der Schwanzflosse oder ziehen den Köderfisch mithilfe einer Ködernadel auf das Vorfach auf. Wichtig ist hierbei, dass die Hakenspitze immer frei bleibt.

Echte Hotspots zum Zander angeln im Fluss:

  1. Buhnen
  2. Natürliche Flusskurven
  3. Häfen und Hafeneinfahrten
  4. Brücken
  5. Kehrströmungen
  6. Sandbänke
  7. Bereiche mit Steinigen Untergrund
  8. Spundwände

Geheimtipp: Die besten Fangergebnisse konnten wir im Spätsommer mit flach laufenden, UV aktiven Wobblern in der Größe 9-15 cm erzielen. Wir konnten mit dieser Methode in kurzer Zeit viele Zander bei uns am Main fangen. Unsere Kunstköder haben wir einfach stromabwärts geworfen und parallel zur Kante der Fahrrinne eingeholt. Vor allem in den Abendstunden zwischen 19.00 und 22:00 Uhr konnten wir sehr viele Bisse verzeichnen. Zudem mussten wir feststellen, dass wir die meisten Bisse bekamen, wenn Wetter und Luftdruck über einen längeren Zeitraum hinweg konstant waren. Häufiger Wetterwechsel und sich ändernder Luftdruck wirkten sich, so unsere Erfahrung, schlecht auf das Fressverhalten der Fische aus.

Die richtige Ausrüstung zum Angeln auf Zander im Fluss

Wir verwenden bei uns am Main mittlere Spinnruten mit einem Wurfgewicht von 10-50 g und einer semiparabolischen Aktion. Als Rolle eine mittlere 3000er Spinnrolle, mit einer 14er geflochtenen Schnur. Wichtig ist, dass die Rolle fein justierbar ist und eine gute Schnurführung aufweist. Als Köder fischen wir hauptsächlich schmale Gummifische in allen möglichen Farben und Größen. Dazu Jigköpfe mit 15-23 g Gewicht, je nach Strömung. Beim Angeln in der Dämmerung und Nachts nutzen wir meistens flach laufende Wobbler.

So angelst du auf Hechte im Fluss

Der Hecht oder auch Esox Lucius ist ein in Brack- und Süßwasser lebender Raubfisch, der hauptsächlich in der nördlichen Hemisphäre weit verbreitet ist. Wie auch beim Zander ist der Herbst die beste Zeit zum Angeln auf Hecht. Der Hecht ist ein Standfisch und bevorzugt bewachsene Uferbereiche, wo er aus der Deckung heraus jagen kann. Die beste Methode ist das Angeln mit großen Kunstködern. Da Hechte sehr aggressiv beim Jagen sind, kann auch die Köderführung dementsprechend ausgeführt werden. Wobbler, Spinner, Gummifische, Jerkbaits oder Blinker sind sehr gute Kunstköder für die verschiedensten Gewässerstrukturen.

Dieser Hecht wurde auf einen Jerkbait gefangen

Die richtige Platzwahl beim Hecht angeln am Fluss

Der richtige Angelplatz ist entscheidend für einen erfolgreichen Angeltag. Da Hechte wie oben schon erwähnt sehr Standorttreu sind, kann man diese, selbst wenn man mal einen Fisch verloren hat, dort nach einer gewissen Zeit wieder fangen. Wird ein Hecht von seinem Standort entnommen, passiert es nicht selten, dass sich dort ein neuer Hecht einfindet. Welche Hotspots gibt es also, wenn man gezielt auf Hechte am Fluss angeln möchte?

  1. Schilfränder
  2. Überhängende Büsche 
  3. Strömungsberuhigte Bereiche
  4. Altarme
  5. Einläufe
  6. Buhnen
  7. Wehre

Tipp: Um solche Standorte an eurem Gewässer ausfindig machen zu können, lohnt es sich häufig, das Gewässer im Frühling ohne Angelausrüstung abzulaufen. Im Frühjahr sind viele Bereiche noch nicht so zugewachsen, sodass ihr eine gute Sicht auf potenzielle Hotspots bekommt. Außerdem kannst du mit deinem Smartphone diese Stellen auf einer Karte markieren, um diese dann im Sommer oder im Herbst wiederzufinden. So kannst du zum einen die Schonzeit sinnvoll nutzen und zum anderen neue Stellen finden, die selten befischt werden. Häufig konnten wir mit dieser Methode schon richtig gute Angelplätze ausfindig machen, die kaum befischt wurden.

Eine weitere Methode zum gezielten Angeln auf Hecht ist das Angeln mit totem Köderfisch. Wie auch beim Zander kannst du diesen an der Durchlaufmontage oder an der Pose anbieten. Wenn es bei deinem Gewässer Altarme gibt, so befinden sich in diesem häufig Seerosenfelder im Sommer. Dies sind echte Highlights, was das Angeln mit totem Köderfisch auf Hecht betrifft. Die hohe Hängegefahr schreckt dort viele Kunstköder Angler ab und bietet somit für Hechte eine gute Rückzugsmöglichkeit. Zudem befinden sich in diesem Bereich häufig große Schwärme von Weißfischen, was Raubfische magisch anzieht. Ein neben dem Seerosenfeld positionierter Köderfisch an der Posen-Montage konnte uns schon einige große Hechte bescheren!

Die richtige Ausrüstung zum Angeln auf Hechte im Fluss

Die Ausrüstung, die wir hierfür nutzen ist etwas schwerer als beim Zander angeln. Als Ruten nutzen wir ebenfalls Blanks mit einer semiparabolischen Aktion allerdings mit bis zu 75 g Wurfgewicht. Die Rollen sind meistens 4000er stationär Rollen mit einer 18er geflochtenen Schnur. Als Köder verwenden wir alle gängigen Kunstköder arten in mittel und groß. Gerade Hechte schrecken auch vor Ködern, die halb so groß sind wie sie selber, häufig nicht zurück. Probieren geht bei der Wahl der Kunstköder über studieren.

Achtung: Beim Hecht angeln ist ein Stahlvorfach Pflicht! Egal ob mit Kunstköder oder Naturköder. Hechte sehen zwar sehr gut, allerdings konnten wir nicht feststellen, dass es eine Scheuch Wirkung auf den Zielfisch hatte.

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