Was bedeutet eigentlich Feedern? Feedern kommt eigentlich aus dem Englischen „to feed“ und heißt „Füttern“. Das Feedern beim Angeln bedeutet also, dass wir die Fische zum Anlocken füttern. Um die Fische auf unseren Köder aufmerksam zu machen, benutzen wir hierbei, anstatt eines Bleies, den Futterkorb. Dieser sorgt dafür, dass wir unmittelbar am Vorfach Lockfutter an die Angelstelle einbringen. Außerdem dient der Futterkorb auch als Gewicht, um die Montage am Grund zu halten und macht es möglich, sehr gute Wurfweiten zu erzielen.
Diese Ausrüstung wird zum Feedern auf Karpfen benötigt
Beim gezielten Feedern auf Karpfen kann die Ausrüstung durchaus etwas gröber ausfallen. Eine mittlere stationäre Rolle mit einer 0,30er Monofilen Hauptschnur, dazu eine stabile Feederrute oder leichte Karpfenrute mit 2,75 LBS, sind auf jeden Fall zweckmäßig. Feederruten unterscheiden sich im Wesentlichen durch die wechselbaren, besonders sensiblen Spitzen zu „normalen“ Ruten. Selbst kleinste Zupfer und Bisse können somit über die Rutenspitze wahrgenommen werden. Da erfahrungsgemäß beim Feedern auf Karpfen die Bisse ziemlich heftig kommen, benötigen wir diese hier nicht unbedingt. Lediglich im Winter würde eine Feederrute Sinn ergeben. Da alle Fischarten wechselwarme Tiere sind, fahren sie Ihren Stoffwechsel bis auf ein Minimum herunter und fressen nur noch sehr selten und wenig. Dementsprechend kommen die Bisse im Winter häufig verhaltener und eine sensible Bisserkennung ist hier definitiv von Vorteil.
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Diese Montage verwenden wir beim Feedern auf Karpfen
Für die Montage benötigst du eigentlich nur ein paar Futterkörbe mit verschiedenen Gewichten und Größen. Ein paar Anti Tangle Booms, Karabiner Wirbel, Gummiperlen & Vorfächer. Zuerst fädelst du den Anti Tangle Boom auf die Hauptschnur. Anschließend eine Gummiperle, um den Knoten zu schützen. Dann knotest du die Hauptschnur an den Karabiner Wirbel und hängst das Vorfach ein. Schon ist deine Montage zum Feedern fertig. Statt dem Anti Tangle Boom, welcher frei auf der Hauptschnur läuft, kannst du auch eine Schlaufen- oder Seitenarmmontage verwenden. Diese funktionieren ähnlich und bei schweren Futterkörben hatten wir oft Probleme, dass der Tangle-Boom gebrochen ist. Dieses Problem hast du bei einer Schlaufenmontage nicht. Beim Federn auf Karpfen kannst du grundsätzlich auch größere Haken wählen, damit du weniger Bisse von kleineren Friedfischen bekommst.
Richtiges Anfüttern als Erfolgsmittel
Anschließend benötigst du zum Feedern noch ein Lockfutter. Beim Feedern auf Weißfische verwendet man sehr feinkörniges Futter. Die Fische sollen nicht gesättigt werden, das Futter soll sich lediglich schnell im Wasser auflösen, um die Fische zum Hakenköder zu locken. Beim Feedern auf Karpfen kannst du größere Partikel im Futter verwenden und auch mehr anfüttern, als beim allgemeinen Feedern. Da die weißfische nicht die Zielfische sind, macht es nichts, wenn du diese am Platz sättigst.
Mehr Sinn ergibt es sogar einen richtigen Futterplatz anzulegen. Das heißt zusätzlich mit Pellets und kleinen Boilies anfüttern. Schließlich wollen wir, dass sich noch genügend Futter am Platz befindet, wenn die Karpfen nach den anderen Friedfischen den Futterplatz aufmerksam geworden sind. Für den Futterkorb kann man auf Fertigfutter aus dem Fachgeschäft zurückgreifen oder das Futter selbst mischen. Für den Anfang reicht es aus, sich im Fachgeschäft beraten zu lassen und einen fertigen Mix zu verwenden.
Zusätzlich zu der Grundausrüstung benötigt man noch ein Sieb, um das Futter zu durchzuseihen und einen Eimer, um das Futter darin mit Wasser zu vermischen, bis man die gewünschte Konsistenz haben. Rutenhalter für deine Feederruten & je nach Wurfweite eine Futterkelle oder Schleuder. Diese wird benötigt, wenn du dein Futter nicht mehr zielgenau mit einem Wurf an den Futterplatz befördern kannst. Alternativ dazu gibt es auch noch Futterraketen, die du verwenden kannst.
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Welche Köder verwenden wir beim gezielten Feedern auf Karpfen?
Hier kommt es auf verschiedene Faktoren an. Je nach Jahreszeit verwenden wir süße oder proteinreiche Köder. Mais ist ein Köder, der eigentlich immer auf Karpfen funktioniert. Diesen kannst du ganz einfach auf den Haken aufspießen (am besten gleich mehrere Körner) oder als Maiskette am Haar präsentieren. Käse ist auch ein top Köder auf Karpfen. Diesen solltest du aufgrund der weichen Konsistenz ebenfalls am Haar aufziehen. Tipp: Bei uns hat sich Gouda bewährt! Diesen gibts als Block oder bereits fertig geschnittene Würfel in fast jedem Supermarkt günstig zu kaufen! Ebenfalls kannst du es mit alternativen ködern wie Frolic, Kartoffeln oder Datteln probieren. Hier gilt auf jeden Fall: Ausprobieren!
Stabile Rutenhalter zum Feedern
Allgemein haben sich beim Feedern die sogenannten Feeder-Dreibeine bewährt. Ähnlich wie ein Rod-Pod kannst du dieses auf nahezu jedem Untergrund stabil aufbauen. Es gibt sie in verschiedenen Ausführungen und Preisklassen. Nachteile sind zum einen der meist nicht immer günstige Preis, wenn man etwas Hochwertiges haben möchte und zum anderen das häufig sperrige Packmaß. Günstiger und leichter zu transportieren sind Erdspieß-rutenhalter mit verschiedenen Auflagen. Allerdings ist man an weichen Untergrund gebunden, da man diese in die Erde rammen muss. Welchen Rutenhalter du letztendlich zum Feedern benutzt, ist Geschmackssache. Wichtig ist, dass die Ruten stabil und ruhig aufliegen, nur so kannst du wirklich jeden Biss erkennen.
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Was, wenn nichts beißt?
Niemand fängt immer! Auch wenn wir heutzutage häufig von Social-Media mit Fangbildern überrumpelt werden, musst du dir dessen immer bewusst sein. Nur wer häufig zum Angeln geht und verschiedene Methoden ausprobiert, wird auch erfolgreich sein. Viele Profis haben ihre Geheimtipps für ihr Gewässer. Das heißt aber noch lange nicht, dass diese überall funktionieren. Fast immer basieren die Tipps rein auf persönlichen Erfahrungen.
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