Erfolgreich angeln bei Hochwasser!


Ungemütliches Wetter, Schnee, Regen… Viele Angler bleiben bei diesen Bedingungen und dem damit einhergehenden steigenden Wasserpegel von Bächen und Flüssen lieber zu Hause. Doch auch bei diesen Bedingungen lassen sich prima Fische fangen. Wie das funktioniert und welche Tipps & Tricks es gibt, verraten wir dir in diesem Artikel!

An diesen Stellen halten sich die Fische auf

Die Wahl des Angelspots ist bei Hochwasser entscheidend für Erfolg oder Misserfolg. Im Hauptstrom werden häufig große Äste oder gar ganze Bäume herumgetrieben. Regelmäßige Hänger oder wenig Kontrolle bei der Köderführung sind Gründe dafür, dass das Angeln im Hauptstrom bei Hochwasser unserer Erfahrung nach also ziemlich schwierig ist. Auch die Fische suchen sich jetzt lieber ruhigere Regionen, in welchen sie nicht soviel Kraft aufwenden müssen und somit Energie sparen können. Die besten Spots zum Angeln während Hochwasser sind ruhige Abschnitte im Fluss. Das können zum Beispiel Altarme, Buhnen oder Häfen sein.

Trübes Wasser und erhöhter Pegel

Mit diesen Methoden fängst du bei Hochwasser

Mit welchen Methoden man angeln sollte, hängt ganz davon ab, welche Fische man fangen will. Passive Angelmethoden wie das Feedern haben sich bei solchen Bedingungen bewährt. Der Vorteil liegt darin, dass man direkt am Hakenköder füttern kann. Da allerdings beim Angeln im Winter weniger Futter mehr ist, sollte man nur sehr sparsam mit dem Lockfutter umgehen. Probieren solltest du es in möglichst tiefen Stellen. Viele Fischarten halten sich vorzugsweise am Grund auf und haben nur wenige Fressphasen am Tag. 

Döbel

Beim Angeln auf Raubfische hat sich gerade bei Hochwasser der tote Köderfisch bewährt. Vor allem an Tagen, an denen auf Kunstköder nichts geht, sollte man flexibel bleiben und mal einen toten Köderfisch anbieten. Willst du allerdings mit Kunstködern angeln, empfiehlt sich auch hier nah am Grund zu fischen. Langsam geführte Gummifische mit der sogenannten Faulenzer-Methode sind oftmals der Erfolgsbringer. Aber auch mit langsam geführten, tief laufenden Wobbler kann man bei diesen Bedingungen Fische fangen. Man muss sich einfach durchprobieren, worauf die Fische gerade Lust haben.

Wichtig: Viele Fische haben vor allem bei steigendem Wasserpegel nur sehr kurze Fressphasen! Wenn man immer nur zur selben Tageszeit sein Glück probiert und keine Fische fängt, sollte man es ggf. zu einer anderen Tageszeit ausprobieren. Wenn man die Fische in ihrer Fressphase erwischt, kann es auch unter schwierigen Bedingungen ein erfolgreicher Angeltag werden.

Hecht

Die besten Köder zum Angeln bei Hochwasser

Beim Grundangeln oder Feedern konnten wir im Winter mit allen gängigen Ködern Erfolge erzielen. Würmer oder Maden haben sich hierbei bewährt. Die Fische benötigen gerade in der kälteren Jahreszeit sehr proteinreiche Nahrung. Aber auch mit Mais oder anderen pflanzlichen Ködern konnten wir Fische fangen. Auch hier gilt, flexibel bleiben und verschiedene Köder ausprobieren. Wichtig ist, dass du nicht zu viel fütterst, im Winter sind die Fische viel schneller gesättigt als im Sommer. Wir bringen oftmals nur eine handvoll Futter an die Angelstelle und füttern dann ggf. mit dem Futterkorb nach.

Bei der Auswahl der Kunstköder könnt ihr im Winter auf größere Modelle setzen. Die Fische fressen meist nicht so häufig, dafür aber eher größere Fische. Auch die Fischbrut des Jahres hat nun eine gewisse Größe erreicht. Gummifische von 12 bis 20 cm sind für Hecht & Zander ideal. Die Farbe solltest du abhängig von Wetter und Gewässertrübung wählen. Ist es hell und das Wasser klar, würden wir auf natürliche Töne setzen. Bei trübem Wetter & Wasser solltest du sogenannte Schock-Farben oder UV-aktive Köder benutzen. Aber wie bei allem gilt auch hier: Ausprobieren! Es ist nirgends festgeschrieben, dass du nicht auch bei klaren Verhältnissen auf bunte Köder Fische fangen könnt.

Die optimale Ausrüstung zum Angeln bei Hochwasser

Sobald der Schnee zu schmelzen beginnt, steigt bei uns am Main der Wasserpegel. Da die Temperaturen in dieser Zeit meistens noch knapp über dem Gefrierpunkt liegen, haben wir häufig ein vorsichtiges Fressverhalten der Fische beobachten können. Daher ist es sinnvoll eine Rute mit sensibler Spitze zu wählen, damit du auch vorsichtige Bisse vernünftig erkennen kannst. Das Rückgrat der Rute sollte hingegen robust genug sein, auch wilde Fluchtversuche abfedern zu können. Wenn der Fisch im Drill versucht den beruhigten Bereich zu verlassen, ist die Gefahr bei zu leicht gewähltem Gerät hoch, dass der Fisch verloren geht.

Wir angeln mit mittleren Stationär- oder Freilaufrollen, je nachdem welchen Zielfischen wir nachstellen wollen. Wichtig ist, dass die Rolle eine sensible Bremse besitzt, damit bei den teilweise heftigen Fluchtversuchen der Fisch gleichmäßig Schnur von der Rolle ziehen kann. Die Schnur sollte so dünn wie möglich, aber so stabil wie nötig gewählt werden. Wir benutzen zum Allround-Angeln am Main eine unauffällige 0,30 mm Monofile Hauptschnur.

Ebenfalls wichtig ist die richtige Kleidung. Jeder kennt bestimmt den Moment, in dem man beim Ansitz-Angeln anfängt zu frieren, weil man sich nicht warm genug angezogen hat. Das A und O beim Angeln in der kalten Jahreszeit, ist der Wärmeerhalt. Wir empfehlen dir das Zwiebelschalenprinzip. Hierbei ziehst du mehrere Klamotten schichten übereinander an. Sollte dir dann beim Angeln zu warm werden, kannst du einfach eine Schicht ausziehen. Auch beim Schuhwerk empfehlen wir dir gefütterte (Gummi-) Stiefel. Kalte Füße sind beim Angeln im Winter ein echter Stimmungskiller.

Angelausrüstung

Der Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg

Zusammengefasst kann man sagen, es ist die Kombination aus Angelmethode, Spot und Zeit. Du musst versuchen, die Fressphasen der Fische in deinem Gewässer herauszufinden. Dies tust du am besten, indem du mit zwei verschiedenen Methoden ein paar Tage zu unterschiedlichen Zeiten ans Gewässer fährst. Dir anschließend notierst, zu welcher Zeit, mit welcher Methode du die meisten Bisse oder Aktivitäten im Gewässer verzeichnen konntest. Sollte das aufgrund von Arbeit und privaten Terminen nicht möglich sein, kannst du dich auch mit anderen Anglern austauschen, die am gleichen Gewässer fischen. Oftmals hast du dadurch die Möglichkeit ein übersichtliches Lagebild zu erstellen, ohne selbst jeden Tag Stunden am Gewässer verbringen zu müssen.

Ein weiterer Vorteil davon, mit zwei verschiedenen Methoden zu angeln liegt darin, dass du zum einen in verschiedenen Gewässertiefen und zum anderen mit zwei verschiedenen Ködern angeln kannst. Kannst du nach mehreren Tagen keinen Biss auf deinen Köder verzeichnen, solltest du probieren Alternativköder zu verwenden. Gerade an Gewässern mit viel Angeldruck, wo die Fische alle gängigen Köder schon kennen, haben sich Alternativköder als echtes Highlight bewährt.

Sollten dann all die Bemühungen immer noch zwecklos sein, liegt es vermutlich an deinem Angelplatz. Du kannst dir über Google Maps eine Übersicht über dein Gewässer verschaffen. Aus der Vogelperspektive lassen sich häufig Stellen finden, die man so noch gar nicht auf dem Schirm hatte. Wir schauen auf der Suche nach neuen Angelplätzen immer zuerst die Struktur des Gewässers mithilfe von diesem Programm an.

Tipps und Tricks

Wathose/Stiefel – Diese hilfreichen Kleidungsstücken ermöglichen dir auch bei Hochwasser an Bereiche zu gelangen, wo andere Angler nicht hinkommen und erhöhen somit deine Chance auf gute Fänge. Allerdings gilt hierbei höchste Vorsicht! Oftmals ist die Strömung im Fluss viel stärker als gedacht und im trüben Wasser können Hindernisse nur schwer erkannt werden. Sicherheit geht vor!

Drop Shot & Tauwurm – Mit dieser Methode konnten wir an wirklich beiß faulen Tagen dennoch den ein oder anderen Räuber überlisten, wenn alle anderen Köder versagt haben. Dazu einfach die Montage ganz langsam einholen und den Tauwurm immer wieder auf der Stelle tanzen lassen.

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